Präsentation
Tuffe im Hirschentanz-Vulkan
Beprobung der Kaiserquelle
Im Eisenbühl bei Neualbenreuth
Vulkanausbruch
Produkte aus Basalt

“Vulkanismus in Bayern”, ein Lehrgang für Lehrkräfte an den Realschulen und Gymnasien in Bayern, konnte vom 7. bis 9. Oktober 2020 erfolgreich durchgeführt werden. Mit dieser Veranstaltung lernten 15 bayerische Lehrerinnen und Lehrer den heimischen Vulkanismus kennen, um ihr neu erworbenes Wissen zukünftig im modernen Geografie-Unterricht umzusetzen.

Am ersten Tag schufen unsere Referenten die Grundlagen. Es gab Input zu den plattentektonischen Rahmenbedingungen vulkanischer Ereignisse weltweit sowie zu den vulkanischen Produkten und den Auswirkungen des Vulkanismus auf das globale Klima in der Erdgeschichte. Zum Tagesabschluss erlernten die Lehrkräfte unter Zuhilfenahme der Lupe an einfachen Beispielen die Identifikation vulkanischer Gesteine aufgrund der enthaltenen Minerale.

Der zweite Tag stand dann ganz und gar im Zeichen der praktischen Anwendung des am Vortag Erlernten am Objekt, also im Gelände. Im aktiven Basaltsteinbruch Hirschentanz der Basalt AG bei Konnersreuth führte der dortige Betriebsleiter die Gruppe durch den Abbau. Diskutiert wurden die Beziehungen der vulkanischen Ablagerungen zum Nebengestein, um daraus die Entwicklung des Vulkans abzuleiten. Anschließend führte die Exkursion ins Sooser Moor bei Franzensbad, wo aktive vulkanische Entgasungen im jungen plattentektonischen Dehnungsgebiet des Egerer Beckens besichtigt und untersucht wurden. Kohlensäure, hohe Salzgehalte und eine dadurch eigentümliche Landschaft stehen unmittelbar mit dem aktivsten Vulkanismus in Bayern in Zusammenhang. Der Eisenbühl bei Neualbenreuth diente dazu, die Abfolge vulkanischer Produkte in Abhängigkeit vom gerade herrschenden Eruptionsmechanismus des nur wenige Zehntausend Jahre alten Schlacken-Vulkans zu studieren. Schließlich bildete der Hohe Parkstein, eines der schönsten Geotope Bayerns, Gelegenheit, sich mit der Entstehung von Basaltsäulen auseinanderzusetzen und dabei den Entstehungsprozess dieses Maar-Diatrem-Vulkans zu untersuchen, der schon seit über 20 Millionen Jahren von der Erosion bearbeitet wird.

Am letzten Tag stand die Arbeit mit einfachen Modellen zur Veranschaulichung vulkanischer Prozesse im Schulunterricht auf dem Programm. Die Lehrkräfte vergegenwärtigten sich die Bedeutung der Konvektion im Erdmantel für das gesamte vulkanische Geschehen auf der Erde und brachten auch den hauseigenen Vulkan zum Ausbruch. Die Gefahren von Vulkaneruptionen wurden dabei augenscheinlich. Der Segen des Vulkanismus liegt für die Gesellschaft dagegen eher in den wirtschaftlich verwertbaren Produkten. Am Beispiel des Basalt erhielten die Teilnehmer*innen einen abschließenden Überblick über die naturschutzrechtlichen und wirtschaftlichen Überlegungen vor und während der Rohstoffgewinnung sowie bei der Rückführung des Steinbruchs aus der Gewinnungsphase in die Rekultivierung/Renaturierung.

Der nächste Lehrgang für Lehrkräfte findet im Frühjahr 2021 statt. Wir danken unseren Teilnehmer*innen und Referent*innen sowie unseren Kooperationspartnern ALP Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung in Dillingen und Geozentrum Nordbayern der Universität Erlangen-Nürnberg.